Esther...
... ein Oratorium des kaum bekannten Komponisten Cristiano Giuseppe Lidarti, ist eine hebräische Adaption von Händels gleichnamiger, aber viel bekannterer Vertonung des Oratoriums aus dem Jahr 1732. Lidartis Komposition wurde erst Ende des 20. Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek Cambridge entdeckt und ist das längste und am umfangreichsten instrumentierte Stück bis heute bekannter jüdischer Kunstmusik aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die Geschichte von Esther ist Grundlage des Purimfestes, des jüdischen Osterfestes. Erzählt wird, wie der persische Oberste Minister, Haman, aus Rachsucht die Tötung sämtlicher Juden im Perserreich plant. Königin Esther jedoch erwirkt bei ihrem Gatten Xerxes Gnade und rettet damit das jüdische Volk vor der drohenden Gefahr.
Das Ensemble Le Tendre Amour erweckt in seiner Adaption von Esther die Legende zum Leben und feiert ein ganz eigenes Purimfest, indem es mit Hilfe von Masken und Kostümen und unter Einbeziehung des Publikums eine einzigartig faszinierende und unerwartet fröhliche Version der Erzählung kreiert.
Le Tendre Amour ("Zärtliche Liebe") – der Name des Ensembles ist inspiriert von einem beherrschenden Thema der Zeit Ludwigs XIV. – ist eine Gruppe vitaler Musiker*innen, die das Vorhaben eint, Musik des späten 17. und 18. Jahrhunderts so auf die Bühne zu bringen, dass sie auf das Publikum von heute inspirierend wirkt.
Das Ensemble, geleitet und organisiert von Katy Elkin und Esteban Mazer, hat seinen Sitz in Barcelona. Die Musiker*innen kommen aus Frankreich, Belgien, den USA, Argentinien und Spanien.
Le Tendre Amour ist ein hochinteressantes Ensemble für Alte Musik, das in Deutschland noch relativ unbekannt ist, aber schon zu den führenden Ensembles seiner Art in Europa gehört und aktuell überall, wo es auftritt, große Begeisterung erntet. Es hat sich auf vokal-instrumentale Musik spezialisiert, die zwischen 1600 und 1750 komponiert wurde und anlässlich von jüdischen Feier- und Festtagen zur Aufführung gekommen ist. Ausgegraben hat das Ensemble diese zauberhafte Musik vor allem in der Ets-Haim Bibliothek in Amsterdam. Einladungen führten die Musiker u.a. zum zum Kissinger Winterzauber, zur Styriarte nach Graz und ins Musée d’Art et d’Histoire du Judaïsme in Paris.
Adrián Schvarzstein ist eine Mischung aus Argentinier, Italiener, Spanier und noch vielem mehr. Er ist Clown, Schauspieler, Zirkus- und Theaterdirektor. Schvarzstein ist für die Kreativität seiner Produktionen bekannt, in die beide, Künstler*innen und Publikum, eintauchen.
Die Sopranistin Aurora Peña wurde im September 1990 geboren. 2016 schloss sie ein Studium in Alter Musik an der Hochschule für Musik (ESMUC) in Barcelona ab, und bereits im Alter von 28 Jahren hatte sie zahlreiche Preise erhalten. Aurora Peña sang an den verschiedensten spanischen Opernbühnen und in internationalen Konzerthäusern. Ihre Leidenschaft für Lyrik ließ sie zwei Gedichtbände veröffentlichen und einen Literaturpreis gewinnen. Neben ihrer musikalischen Ausbildung schloss sie 2013 in Valencia ein Englischstudium ab.