Für die Menschen des 17. Jahrhunderts...

... war der Gedanke an die Endlichkeit des eigenen Daseins sehr vertraut und normal.

Eine minutiöse Vorbereitung der persönlichen Trauerfeierlichkeiten, wie sie Heinrich Posthumus Reuß betrieb, stellt in ihrer Komplexität sicher etwas Besonderes dar, entsprach aber ansonsten dem gängigen Welt- und Glaubensbild. Reuß ließ sich zu Lebzeiten einen "insgeheim geschaffenen Sarg" mit den Textanfängen seiner zukünftigen Totenmesse gestalten und bestellte eine entsprechende Musik für seine Leichenfeier bei Heinrich Schütz.

Mit den Musikalischen Exequien gelang diesem ein Werk, das in seiner Eindringlichkeit und Klangsinnlichkeit bis heute eine ungemein große Faszination auf den Hörenden ausübt.

Abgerundet wird das Programm durch Werke, zum Teil ebenfalls für Trauerfeierlichkeiten komponiert, von J.S. Bach, Dietrich Buxtehude, Johann Rosenmüller und Michael Praetorius.

Von ehemaligen Mitgliedern des Leipziger Thomanerchores gegründet, zählt amarcordplus heute zu den führenden Vokalensembles weltweit. Neben einer ausgedehnten Konzerttätigkeit haben die fünf Sänger zudem das Internationale Festival für Vokalmusik "a cappella" und den Internationalen a-cappella-Wettbewerb in Leipzig ins Leben gerufen. Mit der lautten compagney BERLIN entstanden zwei Einspielungen:

J.S. Bach "Die Motetten" (dhm/Sony 2012) und Claudio Monteverdis Marienvesper (Carus 2014).

Zurück